musicFull Size Country Show!!!

Gebt mir Bimbes, wie den anderen auch! Meine Kontoverbindung kann man im Terzbüro erfragen. Da ich bis jetzt nicht bekommen habe, was mir zusteht, suche ich den Weg in die Öffentlichkeit. Wenn ich in den Urlaub fliege, wer zahlt? Ich selbst. Wenn ich Umschläge bekomme, was ist darin? Meistens Rechnungen oder ähnliches, die wiederum ich selbst bezahlen muß. Ich fordere Gleichbehandlung! Und zwar zügig! Ebenfalls mache ich darauf aufmerksam, daß wenn jemand wie dieser Koch in Hessen seinen Job behält, daraus Unkündbarkeit für alle zu folgern wäre. Aber bei uns ist es ja nicht wie bei den unwürdigen Ösis: Der Deutsche lernt und klärt auf und zieht Konsequenzen: Die FDP ist im Aufwind..... Aber es gibt auch Erfreuliches zu berichten, zumindest für Musikfreunde. Im Bürgerzentrum Bilk arbeitet seit geraumer Zeit Drew Jackson, der berühmte Sänger mit dem Waschbrettbauch, und organisiert dort Konzerte. Phänomenal ist dabei noch zusätzlich, daß die bei freiem Eintritt stattfinden. Unter dem Etikett "Chicken Wings 2000" traten dort schon einige lokale und internationale Acts zwischen Indie und Punkrock auf. Meine Faves waren bisher Lush Budget Presents the Les Paines. Die haben einen furiosen Set hingelegt. Für zwei Leute war es erstaunlich laut. Die Musik ist für jeden, der verschrobenen Rock à la Pere Ubu mag, bestens zu empfehlen. Demnächst kommt laut Promo CD eine neue Scheibe von Ihnen heraus. Ob es die hier zu kaufen gibt, darf bezweifelt werden. Von daher gesehen muß man zu den Konzerten, falls sie noch mal kommen sollten! Ebenfalls schwierig zu bekommen ist die letzte Platte von Max Müller: Endlich tot (What's so funny about..). Das klingt viel depressiver als die Platte tatsächlich ist. Die Musik ist vielseitig, manchmal fast schon poppig und weit von Lärmexzessen der Band Mutter, in der er sang, entfernt. Warum ist deutsche Popmusik in der Regel für mich so unerträglich? Weil man die Texte versteht. Bei amerikanischem Gedaddel wirkt der Schwachsinn nicht ganz so impertinent, denn wenn ich nicht will, verstehe ich eben nichts. Bei Müller ist es nicht so schlimm, im Gegenteil: Es lohnt sich zuzuhören. "Vermächtnis", "Eine Welt ohne Rock" u.ä. sind empfehlenswert schräge Popmusik. Ebenfalls schräg ist natürlich auch Boss Hog. Na, ja zumindest gewesen. Auf Whiteout (City Slang) ist die Combo so pop-mäßig wie noch nie, schafft aber doch noch den Spagat, nicht ins völlig Belanglose abzugleiten. Christinas Stimme ist sexy wie eh und je, die Sounds glasklar und mir scheint es, daß man es auf die Klientel, die Garbage und so etwas mag, abgesehen hat. Trotzdem sei erinnert: Die erste Boss Hog ist eine der besten Noise-Kracher der frühen Neunziger gewesen. Manchmal muß man sich ja selber korrigieren. Vor x Jahren sah ich einmal eine superlangweilige Indie Band namens Les Hommes qui wear Espandrillos. Als die dann auf dem Terz -Soli-Konzert im Januar spielten, war ich entsprechend skeptisch. Aber mit neuer Besetzung und völlig anderem Stil präsentierte sich im Grunde eine ganz andere Band. Hut ab für gelungenen Stop & Go Metal. Ebenfalls an diesem Abend zeigte 5.75 Park, daß sich in Düsseldorf immer noch gute Bands bilden. Die würde ich gerne mal länger sehen bzw hören. Zwei Stücke kann man sich auf einer Pop (Home Recordings)betitelten Split CD (ansonsten mit Home und Sparta) anhören, aber live ist es interessanter! So, zum Abschluß sei auf das grandiose Festival hingewiesen, daß kurzfristig Düsseldorf zur Kulturhaupstadt Europas emporheben wird: Das Hayride Rodeo Festival No.1 vom 10.03. bis zum 12.03.! Am Freitag dem 10.03 spielen Smokestack Lightnin' und Los Cheatos im Bürgerhaus Bilk. Die zweiteren machen Surf Thrash und haben vor ein paar Tagen schon im AK 47 gespielt. Die ersteren sollen eher Blues- und Countrystilelemente verwenden. Am 11.03 spitzt sich die Lage zu: Im Bürgerhaus Reisholz gibt es erst den alten Punks bekannten Film Straight to Hell mit Joe Strummer, Courtney Love den Pogues, und vielen anderen. Dann treten Hack Mack Jackson auf (und wer die noch nicht kennt, ist selber schuld). Besonders sei auf DM Bob & the Deficits aus Hamburg hingewiesen. Ein Ami-Sänger und zwei weitere Musikanten, die Thrash der besten Sorte spielen, wie sie auf zwei Crypt LP's bewiesen haben. Besonders gespannt bin ich auf die Watzloves, ein "gemischtes" Duo aus Bremen: Akkordeon und Schlagzeug, Cajun und Polka. Das klingt ergreifend. Man sollte es auf keinen Fall verpassen. Zur Krönung gehört dann, daß während des Konzerts ein Bull Riding Simulator zur Verfügung gestellt wird, auf den die Terz Redaktion schon gespannt ist....... Das Festival wird am 12.03. im Q-Stall von Kettcar (auch die wollen Country Songs spielen) und Thee Mighty Kanin abgeschlossen! PS: Neither Angela (Bolschewisierung der Partei!)or Jürgen (blasser Ersatz-Kohl) or Bernhard (mittlerweile zu sehr Ossi): Ich will den guten alten Helmut wieder haben!

FEHRI


musicVIVA ANTIFA!

Das "sound-collective" vom "ak kulturrevolution" der Antifa hat wieder zugeschlagen: Unter dem Motto "the outdatet pretentious capitalist laws stink!" ist hiermit die zweite Vergesellschaftungsattacke auf das Musikimperium in Form von Raubkopien gestartet worden. Herausgekommen ist ein mega-hipper Mix mit 17 Tanz- und Hüpf-Highlights, die sich hören lassen. Wer also mit läppischen 10 Doitschmark für eine 75-Min.-CD die Antifa-Kassen klingeln lassen will, sollte auf die speziellen Antifa-Events auflaufen, um den kriminellen deal sauber abwickeln zu können. Is schließlich cool, cheap & hip! OUT OF CONTROL. copyriot zwei.5 Euro für 17 Hits

musicSPARE PARTS

Schnauze voll von leeren Versprechungen, genug von austarierter Freundlichkeit und präventivem Peacekeeping - wenn Dich jemand unterdrückt, drück zurück! Es ist genug geschrieben worden, es ist genug stiller Protest in sich hineingefressen worden und es sind genug radikale Pre-Set-Phrasen auf der sogenannten Strasse abgedroschen worden. Und das Gefährliche ist nicht, dass irgendwo im tiefen Ötziland der braune Jörg seine smarten Reden in die Ohren schmiert, oh so far away, sondern dass HIER DIREKT NEBEN DIR irgendwelche Leute sich nicht nur einen, sondern ZWANZIG Haiders wünschen, und dass von diesen "Normalisierungsprozessen" im Laufe der Zeit immer etwas und schliesslich immer mehr hängenbleibt. Aber bitte erst denken, und dann doch handeln! Die Straße ist kein Allheilmittel für verlorengegangene Politik - neue Strategien JETZT!!! Danke fürs Lesen. Und jetzt, meine Damen & Herren, wie üblich: Musik. Die absolute Empfehlung für den Soundtrack zum adornitischen Spasshaben und um die Ecken denken kann nur die erste SONIG-COMPILATION sein: das Label der Kölner a-musiker hat einen Querschnitt dessen, was da seit einiger Zeit passiert an den Start gebracht, und es hat mir solchen Spass gemacht, diese genial einfältige Vielfalt auf 40 Minuten zu hören. fx randomiz, Microstoria, lithops & Verwandte, bitte hört rein, denn das muss sein! Sofort abbiegen Richtung Vergangenheit Zukunft: THE FOR CARNATION (Domino / Zomba) bringen Dir den zärtlichsten Dub-Blues der Welt, und der schmiegt sich an deine Ohrenhaut wie samtenes Schmirgelpapier. So, jetzt die Auflösung: Verbrecher ist Brian McMahan, ehemals Slint. Nuff said. Neuer Zapfenstreich auch von LAIKA: GOOD LOOKING BLUES, noch genialer als sonst, die volle Melting-Pot-Kanne, Blues, Jazz, Folk, HipHop, Elektro-Märchen, kongeniale down-to-earth-Lyrix, tierisch versponnen logisch und 1fach nur supergut. Mindestens so kühl-erregend: THE NOISE MADE BY PEOPLE (Warp / Zomba), das Debutalbum von BROADCAST aus Birmingham: nach fragil-bizarren Singles mit Kultcharakter jetzt das erste, ungleich tiefer gehende Album. Denn die Verspieltheit täuscht, hinter unschuldig wirkenden Kinderspielen verbergen sich Untiefen, in denen mit der unglaublichen naiv-komplexen Stimme der Sängerin psychisch-psychedelische Bereiche ausgelotet werden. Weitere höchst bemerkenswerte Tracks kommen von THE YELLOW WALLPAPER auf ihrem gleichnamigen Debut (Galaxia / Groove Attack). Von Maryland über Italien nach Chicago bis an die East Coast: zwei junge aufgeweckte Jungs produzierten diese grossartige Mixtur aus Samples und Instrumenten. Wunderschön, hypnotisch und punktgenau entfaltet sich eine ganz eigene Magie rein instrumenteller Texturen mit improvisierten Elementen, die auf angenehme Weise an Tortoise und Verwandtes erinnert. BOHREN & DER CLUB OF GORE, morbide Atmosphäriker aus Mühlheim/Ruhr, bleiben auf ihrer neuen Platte SUNSET MISSION (Wonder / EFA) auch rein instrumentell, und es gelingt ihnen wieder eine subtile cinematografische Wucht mit der grösstmöglichen Zurückhaltung. Die nachmitternächtlichen Vibratogitarrenvibes wurden hier durch Saxofon ersetzt, und wieder gewinnt der todernste Morbidblues aus dem Herzen der halbtoten Städte an zitternder Kontur und sanfter Schärfe. Eines der besten und atmosphärisch-intensivsten Debutalben aus dem Bereich der Elektronik kommt aus UK: MIRA CALIX erzeugt auf ihrem Debut ONE ON ONE (Warp / Zomba) mitunter dunkel wirkende ambientöse Tracks, die sich aber tief in ihrem Inneren nach Sonnenlicht sehnen. Kein esoterischer Quatsch, ihr verdammten Ewigkeits-Konzeptualisten, ein Track beschreibt nämlich den französischen Begriff für Heimweh, das die im Ausland lebenden AfrikanerInnen mangels Sonnenlicht befällt. Einer der besten hiesigen Klangwerker ist derzeit immer noch FM EINHEIT. Der Ur-Neubau produziert seit einiger Zeit bekanntermaßen einige der besten zeitgemässen Hörspiele a-go-go, collagierte das Szenario "Deutsche Krieger I-III" und erarbeitet derzeit im Münchener Marstall mit seiner Band Gry und vielen Verwandten öffentlich und für alle zugänglich eine CD/DVD. Sein eigenes Label FM 4.5.1. (Über Indigo) hat jetzt eine exzellente Compilation mit einem Querschnitt seiner Projekte über die letzten 10 Jahre zum "low price" herausgebracht - unbedingt auschecken. Ein weiteres äusserst empfehlenswertes Label, das hörspielartige Schnittstellen aus Text und Klang herausbringt, ist INTERMEDIUM REC. (Über Indigo). Die Platten sind Zeugnisse einer Kombination von Veranstaltungs- und Sendereihen, die mittels verschiedener Medien aufgeführt werden. Kein Multimediablabla, sondern konkrete Spannung. Release Nr. 1 hat nurmehr Texte von Samuel Beckett zum Thema, die von bekannten Schauspielern seiner Stücke gesprochen und von Ensemble Modern Musiker Uwe Dierksen frei aber genau begleitet werden. Nochmal Stimmen, aber anders: das superbe PLUG RESEARCH Label hat auf VOICES IN MY LUNCHBOX (EFA) eine Compilation von elektronisch versierten MusikerInnen herausgebracht, die allesamt die Stimme in den Mittelpunkt ihrer Tracks stellen - selbst, wenn sie sie dezentralisieren. Die Ergebnisse sind mitunter 1fach nur supergut, hört selbst rein: egal, ob John Tejada seine Opernsänger-Mutter Carmen croonen lässt, Herbert mal wieder Dani Siciliano das Mikro übergibt oder Kit Clayton einen Freund aus San Francisco durch die Kabel singen lässt - selten so gut unterhalten! Das gilt auch für das nächste Album: auf der Compi RUE MARTEL (Ya Basta / Groove Attack) versammeln sich diverse Tracks von Solal und Mueller, zwei grossartigen Liebhabern von Brazil, Dub, Tango, Jazz und Easy L. Fantastisches Futter für die Latenite Jukebox, don't miss it! Die Tango Version von Piazzola's Vuelvo al sur bricht dir erst das Herz, dann die Kniekehlen. Grande! Zeit für einen kleinen Trip nach HipHop-Land. Was der famose KID KOALA auf CARPAL TUNNEL SYNDROME (Ninja Tune) macht, geht mit Witz weit über über die Genregrenzen hinaus und zieht Dir charmant die Hosen aus. Der superjunge Deck-Nerd cuttet und collagiert, dass es eine Freude ist. Nichts zum Entspannen, aber Spasshaben. Die besten Joints aus dem britischen HipHop Underground werden hingegen auf RAW MATERIALS (Stonegroove) gereicht: so deep, jazzy und eigensinnig, dass einiges an US-Glam-HipHop sich bitte schnell entfernen muss. Das dickste Update in Sachen Drum & Bass kommt dafür von zwei Iranern: BAD COMPANY lässt mal wieder die Gemäuer erzittern. Das Album INSIDE THE MACHINE (Groove Attack) ist so sehr "oberamtlicher Killer", dass man schon skeptisch sein kann, letztlich aber doch 1fach nur begeistert über diesen grossen Wurf ist. Der Sound ist ruff, straight und setzt doch in der Produktion jede Menge neue Akzente - herausragend! Fantastico pumpende Housevibes kommen wie immer vom schottischen Soma-Label: SILICONE SOUL mit ihrem Debut A SOUL THING zeigen, wie gut es klingt, wenn Ex-Punker House machen. Nicht aua sagen, sondern die Ohren aufmachen, wenn DJs aus Inverness Tracks basteln, die tiefer sind als der Loch Ness. Ergänzend dazu lässt sich A:XUS Platte SOUNDTRACK FOR LIFE (Guidance/EFA) empfehlen. Hinter dem urig originellem Titel verbirgt sich die tiefe Clubvision des Ur-Detroit-Assoziierten Austin Bascom, der auf seinem Debut Deep House, Funk, Elektro, Acid Jazz & Soul verbindet. Erweiterter Horizont, gelungener Stilmix mit Aussetzern. Pflegeleichtes electronic listening von garantiert freundlichen nerds gibt es dann auf WE NEVER WENT TO KOXUT ISLAND (Artelier) von den schwedischen BOULDERDASH zu hören. Unspektakulär, ok, aber etwas blass bleibend. Kann man nicht von den FRANK CHICKENS sagen: die japanische all-female 80er Kultband wurde auf WE ARE NINJA (Ninja Tune) von ua Neotropic und Pizzicato 5 remixt, richtig klasse! Noch schnell zu den Songwritern: kennt jemand JOHN LENNON? Nein? Der hat 1971 eine Platte mit dem Titel "Stell Dir Vor" rausgebracht, und die ist ein ziemlicher Hit geworden, denn die ist auch immer noch ziemlich gut.Trotz Supermarktberieselung: IMAGINE (EMI), digital remastered, bleibt ein Meilenstein. Mehr davon: JOSH ROUSE' zweites Album HOME (Rykodisc) hält den Standard, ist noch besser, noch angenehmer, noch subtiler geworden. Mit exzellenter Band und Leuten von Lambchop hat er nur gewonnen. Das neue phantastische Album von YO LA TENGO erwähne ich nur der Vollständigkeit halber: AND THEN NOTHING TURNED ITSELF INSIDE-OUT (Matador) ist wieder so ein phantastsiches Zeugnis für gefühlvoll-genauen Umgang mit Musik wie selten in dieser Zeit. Dann noch eine superbe Platte mit Outtakes, Singles & Bootlegs von WILL OLDHAM. Die Sammlung GUARAPERO/LOST BLUES 2 schnürt dir deinen Laberflash und nahezu den Atem ab. Wer hier nicht mehr zuhören kann, ist vielleicht schon tot. Wer aber hören kann - unbedingt und auf jeden! Noch etwas Jazz muss ich anempfehlen: das kleine und feine Label ALTRI SUONI aus der Schweiz bringt regelmässig Platten heraus, die allesamt genuine Grenzgänger zwischen Klassik und Innovation darstellen: ob das famose urgewaltige und filigrane Bläserquintet LOW BRASS, das Piano-Cello Duo DAVID ZACCARIA / MICHAEL RAYHER mit eindringlichen Improvisationen über Tod, Trauer, Krieg und Zeit, das Sextett ESPOIR, das standardisierten Texturen noch fliessenden Reiz und weitläufige Spannung abzugewinnen weiss, oder das auf Freeform ausgerichtete grossartige Quartett DOUBLEJEUTRIO um Michel Godard - das Label aus der italienischen Schweiz ist eine gute Adresse für Jazz, der Dir bei aller Innovation nicht vergisst zu sagen, dass er dich mag. Trau schau wem: auch Wolfgang Voigt liebt dich, auch wenn er's manchmal nicht so offen sagen mag. Sein konzeptionelles Projekt GAS (Force Inc/EFA) geht in die vierte Runde und wartet nicht wirklich mit Neuerungen auf. Fleissig wurden klassische Schleifen gebunden und Mythen geschunden, das Cover verheisst uns Hoffnung hinter dem Mythenberg, die Platte hingegen nennt sich POP. Ja. Inecht. Darfderdasderdarfdasdarfernichtmirdochegal. Wadde Hadde Hadder Halt. Und alle Spiesser fliegen hooooooch...

MARCUS